Restabfallanalyse BGLD 2018 600x400

Restabfallanalyse Burgenland 2018

In regelmäßigen Abständen wird die Zusammensetzung des Restmülls im Burgenland untersucht. Eine hohe Erfassungsquote für Altstoffe aber leider auch ein hoher Organikanteil im Restmüll. Das sind die signifikantesten Ergebnisse der Ende 2018 durchgeführten Analyse der ARGE von Technisches Büro Hauer Umweltwirtschaft GmbH, Pulswerk GmbH und FHAnalytik GmbH.

Die ARGE von Technisches Büro Hauer Umweltwirtschaft GmbH, Pulswerk GmbH und FHAnalytik GmbH hat im Burgenland eine Restabfallanalyse gemäß dem Leitfaden für die Durchführung von Restmüll-Sortieranalysen des Bundesministeriums für Klimaschutz durchgeführt. 2018 wurde begonnen österreichweit Restmüllanalysen nach dem gleichen Schema durchzuführen. Ziel der Analyse ist die Ermittlung der Zusammensetzung des kommunalen Restabfalls auf der jeweiligen Landesebene. Im Burgenland wurden rd. 140 Einzelproben (gesamt 2.400 kg) im Juli und November 2018 durch Austausch der Gefäße gezogen und analysiert. Die Proben wurden gewogen und nach 25 verschiedenen Fraktionen sortiert. Weiters wurden die sozio-ökonomische Schichtung, die saisonale Verteilung, Wohnhausanlagen und die Biotonnennutzung berücksichtigt.

Der Auftraggeber hat die wichtigsten Erkenntnisse auf dessen Homepage veröffentlicht (siehe https://www.bmv.at/fileadmin/user_upload/PI_Analyse_Restabfall.pdf). Dort ist nachzulesen, dass der Erfassungsgrad von Altstoffen in der getrennten Sammlung zufriedenstellend ist. Einzig bei biogenen Abfällen gibt es laut dem Auftraggeber noch Nachholbedarf. Der Erfassungsgrad getrennt gesammelter Bioabfälle belief sich auf 60%. Beim Vergleich von Haushalten mit und ohne Biotonne, zeigt sich, dass dieses Sammelbehältnis nicht optimal genutzt wird, da dadurch der Anteil biogener Abfälle lediglich von 31 auf 16,5% fällt.

Ergebnisse: Der burgenländische Haushalt produziert etwa 120 kg Abfall pro Jahr. Es kommt zu keinen signifikanten Unterschieden zwischen ländlichen und städtischen Bereichen.

Die größten Anteile sind Organik (27,5%), gefolgt von Hygieneartikeln (16,3%). Im organischen Anteil befinden sich 7,2% Gartenabfälle, 7,2% nicht vermeidbare Lebensmittel und unglaubliche 13,1% vermeidbare Lebensmittel. Darunter sind unter anderem ungeöffnete Lebensmittelverpackungen deren Ablaufdatum nicht überschritten wurde. Vergleicht man die Ergebnisse der Biotonnennutzer mit denen ohne Biotonne, so halbiert sich die Menge von 31% ohne auf immer noch 16,5% mit Biotonne.

Hygieneartikel, darunter auch Windel, gehören naturgemäß in die Restmülltonne. Die vom BMV zur Verfügung gestellten Windeltonnen wurden entsprechend genutzt. Die getrennte Erfassung von Altstoffen zeigt erfreulicherweise hohe Wirkungsgrade. Glas und Papier werden zu über 90%, Leichtverpackungen zu 75% und Metalle zu 50% erfasst. Aufgrund der hohen Organikanteile im Restmüll ist die getrennte Erfassung der biogenen Stoffe nur 60%. Folgende prozentuelle Aufteilung zeigt sich bei den Analysen: Papier 3,6%; Leichtverpackungen 7,5%; Glas-Verpackungen 2,3% und Metallverpackungen 3,1%. Erwartungsgemäß findet man nur geringe Anteile an Elektrogeräten (0,9%) und Problemstoffen (0,3%).

Positiv ist die hohe Trennquote bei der getrennten Erfassung der Altstoffe zu erwähnen. Erfreulich ist auch der geringe Anteil an Problemstoffen und Elektrogeräten im Restmüll. Unmittelbaren Handlungsbedarf gibt es hingegen bei der getrennten Erfassung der biogenen Abfälle. Sowohl der Gesamtanteil der Organik im Restmüll als auch der Anteil an vermeidbaren Lebensmitteln überschreiten die Toleranzgrenze signifikant

Beispiele wie diese zeigen, dass professionell durchgeführt Sortieranalysen Optimierungspotentiale aufzeigen können, die von den zuständigen Behörden beispielsweise durch gezielte Infokampagnen und Optimierung der Sammelsysteme adressiert werden können.

Projektdauer

2018

Leitung

Christian Pladerer

Umsetzung

Markus Meissner

Christian Pladerer

Burgenländischer Müllverband

Technisches Büro Hauer Umweltwirtschaft GmbH

FHAnalytik GmbH

Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft, Universität für Bodenkultur

Links

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Restmüll-Sortieranalysen

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