garbage-2729608_1280 600x393

Restabfallanalyse Oberösterreich 2018/2019

Rund 55 Prozent eignen sich für die getrennte Sammlung

Im Zuge der Restabfallanalyse OÖ 2018/2019 wurden rd. 11.400 kg sortiert. Angefangen von den biogenen Abfällen über sämtliche Alt- und Wertstoffe kann von einem theoretischen Potential bei konservativen Annahmen für die getrennte Sammlung von rd. 55 % des Restabfalls ausgegangen werden.

Die Zusammensetzung nach Masseprozent des Restabfalls in OÖ zeigt, dass rd. 31 % biogene Abfälle zu finden sind. Diese teilen sich in vermeidbare Lebensmittelabfälle mit rd. 15 % und zusammengefasst Organik Haushalt und Organik Garten mit rd. 16 % auf. Lebensmittelabfälle müssen reduziert werden, insbesondere vor dem Hintergrund der Sustainable Development Goals (SDGs) der UN, bis zum Jahr 2030 die Nahrungsmittelverschwendung pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene zu halbieren und die entlang der Produktions- und Lieferkette entstehenden Nahrungsmittelverluste einschließlich Nachernteverlusten zu verringern (Ziel 12.3). Österreich hat sich zu diesem Ziel bekannt. Des Weiteren sind vermeidbare Lebensmittelabfälle ökologisch, ökonomisch, gesellschaftlich und moralisch problematisch.
Hygieneartikel haben als Einzelfraktion den höchsten Anteil mit rd. 20 %. Diese Fraktion besteht aus Hygienepapier (z.B. Taschentücher, Küchenpapier, etc.) und Windeln.
Der Anteil an verschiedenen Verpackungen im Restabfall beträgt rd. 17 % (bzw. rd. 28.000 Tonnen). Den größten Anteil daran haben Leichtverpackungen (Kunststoff- und sonstige Leichtverpackungen) mit rd. 8 % (rd. 14.000 Tonnen).
Auf Basis dessen sind die für eine getrennte Sammlung und für eine stoffliche Verwertung zur Verfügung stehenden Fraktionen im OÖ Restabfall hoch. Angefangen von den biogenen Abfällen über sämtliche Alt- und Wertstoffe kann von einem theoretischen Potential bei konservativen Annahmen für die getrennte Sammlung von rd. 55 % des Restabfalls ausgegangen werden. Von den rd. 171.000 Tonnen Restabfall, die pro Jahr in OÖ anfallen, stellen somit rd. 90.000 Tonnen ein theoretisches Abfalltrennpotential für die im Restabfall liegenden Alt- und Wertstoffe sowie biogenen Abfälle dar.
Es wurden Zusammenhänge zwischen Hol- und Bringsystemen bzw. Biotonnenanschlüsse und der Zusammenhang der Zusammensetzung des Restabfalls ausgewertet. Es hat sich gezeigt, dass bei einem Anschluss an eine Biotonne im Holsystem und beim Holsystem der Leichtverpackungssammlung signifikant weniger Anteile an biogenen Abfällen und Leichtverpackungen im Restabfall zu finden sind. Bei einem Holsystem von Papierabfällen zeigen sich ebenfalls tendenzielle Vorteile des Holsystems, insbesondere die Ergebnisse bei Einfamilienhäusern. Grundsätzlich zeigen diese Untersuchungen, dass getrennte Sammlungen und Anschlüsse der Liegenschaften daran sinnvoll sind, um Alt- und Wertstoffe sowie biogene Abfälle einer getrennten Sammlung zuzuführen.
Des Weiteren wurde die Zusammensetzung von Groß- (> 240 Liter) sowie Kleinbehältern (≤ 240 Liter) untersucht. Dabei zeigten sich signifikante Unterschiede bei vermeidbaren Lebensmittelabfällen, Papierverpackungen und -nichtverpackungen, Kunststoff- und Glasverpackungen sowie Hygieneartikeln, Problemstoffen und Inertem.
Ein weiteres Ergebnis des vorliegenden Projektes zeigt die unterschiedliche Zusammensetzung des Restabfalls in den sozioökonomischen Charakteristiken (städtisch, intermediär und ländlich). In der %-Zusammensetzung sind die größeren Unterschiede bei den vermeidbaren Lebensmittelabfällen, bei den Papierfraktionen sowie bei den Glasverpackungen, Hygieneartikeln und Inertem zu finden. Bei Betrachtung der Fraktionen in Tonnen zeigt sich, dass bei allen Fraktionen die größten Mengen im städtischen Gebiet zu finden sind (weil unter anderem im städtischen Gebiet rd. 51 % der OÖ Restabfallmenge anfällt). Bei den biogenen Abfällen sind es rd. 29.100 Tonnen in den Städten von insgesamt 53.600 Tonnen, wovon rd. 13.800 Tonnen vermeidbare Lebensmittabfälle sind. Bei den Verpackungen sind im Restabfall in den Städten rd. 16.200 Tonnen. Im städtischen Gebiet werden rd. 50.000 Tonnen, im intermediären Gebiet rd. 23.000 Tonnen und im ländlichen Raum rd. 17.000 Tonnen an Alt- und Wertstoffen über den Restabfall entsorgt.

 

Projektdauer

2018-2019

Leitung

Christian Pladerer

Umsetzung

Christian Pladerer

im Auftrag von

Landesabfallverband OÖ

Amt der Oberösterreichischen Landesregierung

Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus

Link

Analysebericht Land Oberösterreich