Christian Pladerer
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Circa 56 Prozent des Restabfalls waren Alt- und Wertstoffe
Die Restabfallanalyse Salzburg 2019 fand erstmals nach bundeseinheitlichen Rahmenbedingungen statt. Es wurden rd. 6.960 kg sortiert. Die Berechnung der Alt- und Wertstoffpotenziale, zeigt dass auf Landesebene rd. 56 % des Restabfalls Alt- und Wertstoffe sind.
Die %-Zusammensetzung in Masseprozent des Restabfalls in Salzburg zeigt nach den beiden Analysedurchgängen im Winter 2019 (von KW 8 bis KW 12) sowie im Frühjahr 2019 (von KW 21 bis KW 25), dass rd. 30 % biogene Abfälle im Restabfall zu finden sind. Diese teilen sich in vermeidbare Lebensmittelabfälle mit rd. 16 % und zusammengefasst Organik Küchenabfälle, nicht vermeidbare Lebensmittelabfälle und sonstige Haushaltsorganik sowie Organik Garten mit rd. 14 % auf. Die 16 % an vermeidbaren Lebensmittelabfällen entsprechen rd. 15.000 Tonnen bzw. 27 kg/EW.a vermeidbare Lebensmittelabfälle, die über den Restabfall entsorgt werden. Bei einer Abschätzung, dass pro Kopf und Jahr rd. 750 kg Nahrungsmittel für die Ernährung benötigt werden, bedeuten die 15.000 Tonnen an vermeidbaren Lebensmittelabfällen im Restabfall, dass davon rd. 20.000 Personen für ein Jahr lang ernährt werden könnten. Im Zuge der Restabfallanalyse zeigte sich ein deutlicher Unterschied zwischen städtisch und ländlich in Bezug auf vermeidbare Lebensmittelabfälle im Restabfall. So wurde deutlich, dass im städtischen Bereich rd. 37,6 kg/EW.a an vermeidbaren Lebensmittelabfällen über den Restabfall entsorgt werden, im Vergleich zum ländlichen Raum, wo die Entsorgungsmenge pro Kopf bei rd. 14,3 kg/EW.a liegt.
Hygieneartikel haben als Einzelfraktion den höchsten Anteil mit rd. 18 %. Diese Fraktion besteht aus Hygienepapier (z.B. Taschentücher, Küchenpapier, etc.) und Windeln.
Die Fraktionen Problemstoffe, Batterien und Elektroaltgeräte haben zwar einen geringen Anteil am Restabfall mit 0,3 % bzw. 300 Tonnen, 0,1 % bzw. 70 Tonnen und 0,8 % bzw. 750 Tonnen, sind allerdings unbedingt aus dem Restabfall getrennt zu erfassen. Bei den Elektroaltgeräten handelt es sich zum größten Teil um Kleingeräte (mit einer Kantenlänge bis 50 cm). Diese Geräte sind potenziell für eine Vorbereitung zur Wiederverwendung geeignet und sollten entsprechend getrennt erfasst werden. Batterien im Restabfall müssen unbedingt getrennt erfasst werden und sollten auf keinen Fall über den Restabfall entsorgt werden. Eine Abschätzung zeigt, dass 70 Tonnen Batterien im Restabfall rd. 3,3 Mio. Stücke pro Jahr ergeben. Jede Batterie im Restabfall kann potenziell beispielsweise Brände auslösen.
Die Summe der Verpackungen hat einen Anteil von rd. 19 % am Restabfall. Kunststoffverpackungen haben an den Verpackungen den größten Masseanteil mit über 9 %, obwohl es sich bei Kunststoff- und Leichtverpackungen um sehr leichtes Material handelt. Es ist daher davon auszugehen, dass diese Verpackungen ein sehr großes Volumen des Restabfalls einnehmen. Kunststoffhohlkörper (diese Fraktion besteht zum größten Teil aus PET-Getränkeflaschen) haben einen Anteil im Restabfall von rd. 1,6 % bzw. 1.490 Tonnen. Dies bedeutet, bei einer Abschätzung, dass jährlich rd. 50 Mio. Flaschen über den Restabfall entsorgt werden.
Projektdauer
2019
Leitung
Christian Pladerer
Umsetzung
im Auftrag von
Land Salzburg
Links
Salzburger Landeskorrespondenz: Restabfallanalyse
Salzburger Restabfallanalysen 2019