Kevin Kaltenbrunner
Konzept eines zirkulären Rückbaus und Aufbau einer Genossenschaft
Social Urban Mining fördert eine zirkuläre Bauwirtschaft und unterstützt die Planung und Umsetzung von kreislauffähigen Projekten. Durch das Zusammenwirken mit sozialwirtschaftlichen Partnern integriert die BauKarussell e.Gen. soziale, arbeitsmarktpolitische Aspekte.
Der Bausektor verantwortet mehr als 70 Prozent der österreichischen Abfälle. Re-Use reduzuiert den Ressourcenbedarf und die damit verbundenen Umweltauswirkungen. Die Recyclingbaustoffverordnung gibt verwertungsorientierten Rückbau vor, eine umfassende Erkundung des Rückbauobjektes inklusive. Trotz dieser wissenschaftlich gut fundierten gesetzlichen und strategischen Vorgaben ist Re-Use in der Rück- und Neubaupraxis noch so gut wie nie in die Standardabläufe von Erkundung, Planung und Ausführung integriert.
Das vom Konsortium pulswerk, Romm ZT und Re-Use Austria entworfene Konzept des Social Urban Mining umfasst eine angepasste Planung, die zulässt, dass Re-Use-Bauelemente in Rückbaugebäuden ermittelt und vermittelt werden. Zeitgleich erfolgen abbruchvorbereitende Rückbauarbeiten durch sozialwirtschaftliche Einrichtungen, die mit dem Erlös aus werthaltigen Materialien der Gebäude kofinanziert werden. Diese Organisationen verfolgen das Ziel, Personen durch Training und niederschwellige (Teil-) Qualifizierung wieder an den Arbeitsmarkt heranzuführen: Pilotprojekte zeigen, dass dieser Ansatz im Bausektor prinzipiell anschlussfähig ist, weisen aber auch deutlich auf die Notwendigkeit der Erweiterung und Standardisierung des Konzeptes hin.
Aus der Projektkette wurde zwischenzeitlich eine eigene Einheit: die BauKarussell e.Gen. – der erste Fachplaner für Social Urban Mining.
Projektdauer
2016 – laufend
Leitung
Markus Meissner
Umsetzung
im Auftrag von
BIG Bundesimmobiliengesellschaft
Magistrat der Stadt Wien MA22
Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
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